Ïðî÷èòàíèé : 136
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Wie lieblich ist der Sonne Schein
Wie lieblich ist der Sonne Schein,
Wie lau der Lüfte Flut!
Wie könnt’ ein Herz nun fröhlich seyn,
Das hätte Freudenmuth.
Mein Herz, und hätt’ es Freudenmuth,
So sollt’ es fröhlich sein;
Es dringt der Sonne Liebesglut
So schmeichelnd auf mich ein.
Du dringst auf mich vergebens ein
Mit deiner Liebesglut;
Ich soll und darf nicht fröhlich sein,
So leid es auch mir thut.
Ich kann, so leid es auch mir thut,
Und mag nicht fröhlich seyn;
O Sonne, wenn du’s meinest gut,
So lade mich nicht ein!
O Sonne, lade mich nicht ein,
Du meinest es so gut,
Allein du weckest nur die Pein,
Die mir im Herzen ruht.
Die Pein, die mir im Herzen ruht,
Erweckst du diese Pein,
So wird kein andres frohes Blut
An dir heut’ fröhlich seyn.
Doch laß mit dir heut fröhlich seyn
Nur jedes frohe Blut,
Und mich im Dunkeln laß allein
Ausbrüten diese Brut.
Ausbrüten diese Schmerzensbrut
In Schmerzen ganz allein,
Mir hilft dazu nicht laue Flut
Von Luft und Sonnenschein.
Wie übel ists auf dieser Welt
Wie übel ists auf dieser Welt
Zu leben und zu sterben!
Du kannst, wie es dir wohlgefällt,
Nicht dieß noch das erwerben.
Wie Abraham in Mamres Hain
Begraben seine Todten,
So solltest du mir begraben seyn,
Doch das ist mir verboten.
Wie nur sie wittern, daß im Haus
Wir einen Todten haben,
Gleich stürzen sich als wie zum Schmaus
Darüber die schwarzen Raben.
O daß du hättest den schönen Leib
Auf deiner Seele Flügeln
Mitnehmen können, daß Mann noch Weib
Nicht dürft’ an dir mir klügeln.
Dein Todtenantlitz, das mich gelabt,
Mag ich nun nicht mehr schauen,
Seit dich unter den Händen gehabt
Gespenstige Leichenfrauen.
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