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Ernst Stadler



 

Ernst Stadler :: Біографія

Творчість | Біографія | Критика

Ernst Maria Richard Stadler wurde am 11.8.1883 in Colmar im Elsass geboren, er starb am 30.10.1914 in Zandvoorde bei Ypern. Stadler wuchs in Straßburg auf, wo sein Vater an der Universität Ministerialrat Kurator war. Schon vor seinem Abitur am protestantischen Gymnasium Straßburg schloss sich Stadler dem „Jüngstem Elsass“ an, einer Gruppe schriftstellerisch ambitionierter Altersgenossen, einer Art Kunstkreis. Ziel dieses Kreises war eine künstlerische Erneuerung des Elsass im Sinne einer grenzüberschreitenden Synthese von Deutschem und Französischem. In den Zeitschriften des Kreises veröffentlichte er Gedichte, Rezensionen und Artikel. Er studierte in Straßburg und München Germanistik, Romanistik und vergleichende Sprachwissenschaft. Dieses Studium schloss er 1906 mit der Promotion ab. Anschließend ging er als Stipendiat der Cecil-Rhodes-Stiftung nach Oxford, wo seine Habilitationsschrift über Wielands Shakespeare-Übersetzung entstand, die es ihm ermöglichte, 1908 seine Lehrtätigkeit als Privatdozent an der Straßburger Universität zu beginnen. Im Herbst 1910 ging er als Dozent für die deutsche Sprache und Literatur an die Université libre nach Brüssel. Stadler erhielt 1913 das Angebot, ab Herbst 1914 Professor für Germanistik in Toronto zu sein, was er auch annahm. Er wurde jedoch gleich zu Beginn des 1. Weltkriegs einberufen und starb 3 Monate nach seiner Einberufung in Flandern, ehe er die Arbeit in Toronto beginnen konnte. Stadler war nie verheiratet, auch hatte er keine längerfristigen festen Beziehungen. Doch er hatte Charme und somit eine gewisse Wirkung auf verschiedene Frauen und lebte seine erotische, in zahlreichen Gedichten überlieferte Phantasie wahrscheinlich auch aus. Stadler schrieb zahlreiche Gedichte, verschiedene Essays und Rezensionen, er übersetzte auch viele Gedichte anderer Autoren, außerdem führte Stadler ein Kriegstagebuch, in dem er das Grauen des Krieges festzuhalten versuchte. Das expressionistische Gedicht „Bahnhöfe“ von Ernst Stadler ist nicht in Strophen gegliedert, die Gliederung wird mit Hilfe von eingerückten Zeilen erreicht. Bis Zeile 12 ist immer jede zweite Zeile eingerückt, wobei es bei den eingerückten Zeilen eine Art Paarreim gibt. Ab der 13. Zeile ist immer jede zweite und dritte Zeile eingerückt, die dritten Zeilen sind über einen Paarreim miteinander verbunden. Die einzelnen Zeilen bestehen aus sehr unterschiedlich vielen Silben. Das Gedicht weist kein durchgehendes Metrum auf. Viele Enjambements und die große Entfernung der einzelnen Reimwörter sorgen dafür, dass der Reim sehr unauffällig ist. Stadler beschreibt in seinem Gedicht „Bahnhöfe“ einen Bahnhof bei Nacht. Der Bahnhof wird nicht als – überspitzt formuliert – „dreckiges, schlechtes Loch“ beschrieben, sondern Stadler verwendet sehr positive Metaphern, er spricht beispielsweise von einer „Lichtoase“. Wenn es Abend wird, „dämmert“ in dem Bahnhof der Tag „auf“. Das Gebäude „ruht“ und ist in Erwartung eines „Abenteuers“: Ein Zug kommt, dieser Zug wird als ein Tier mit einem Körper beschrieben, in dem alle „erzne Kraft“ verstaut ist. Es hat einen wilden Atem und scheint auf der Flucht zu sein. Der Bahnhof ist das durch die ungeheure Kraft „erzitternde Bett“ des Tieres, das eng mit dem Schicksal unzähliger Menschen verbunden ist. „Die Luft ist kriegerisch erfüllt“, jedoch „von den Balladen südlicher Meere“, die Stimmung ist also nicht Kriegsstimmung, sondern eher Fernweh, Aufbruchstimmung. Die Bahn fährt ab, das „Wunder“ zieht weiter, aber das Bahnhofsgebäude hält noch lange die „verklingende Musik eines wilden Abenteuers“ gefangen. In diesem Gedicht wird nicht die Endzeitstimmung, die Fin-de-siècle-Stimmung, beschrieben, sondern eher eine Art „Aufbruchstimmung“. Es wird gezeigt, was für „Wunder“ die Technik ermöglicht, aber der Leser sieht auch, dass diese Technik fast eine Übermacht darstellt. Der Zug ist ein Tier auf der Flucht, vom Fahrplan gehetzt und auch die Menschen verfallen dieser Eile und sind sehr abhängig von der neuen Technik. Diese Eile wird auch dadurch ausgedrückt, dass der Mittelteil des Gedichts, in dem das „Abenteuer“ beschrieben wird, nur aus einem einzigen langen Satz besteht, dessen einzelne Satzteile immer mit der Konjunktion „und“ verbunden sind. In dem Gedicht kommt folgende Ambivalenz zum Ausdruck: Einerseits ist die Technik etwas Wunderbares, andererseits macht sich der Mensch viel zu abhängig von ihr. Dadurch, dass Stadler immer wieder Ausdrücke wie „Balladen südlicher Meere“ gebraucht, macht er deutlich, dass diese Technik Tore zu neuen Welten öffnet, dass sie ungeahnte Möglichkeiten schafft. Das Gedicht drückt also eine positive Aufbruchstimmung aus, es bricht eine neue Zeit an, deren Gefahren und Vorteile in dem Gedicht meist bildlich zum Ausdruck kommen. Diese neue Zeit, die anbricht, lässt sich auch an der Form des Gedichts erkennen: Die Gliederung ist sehr unkonventionell aber dennoch nicht abartig entstellt. Der zwar kaum erkennbare, aber dennoch vorhandene Reim zeigt, dass diese neue Zeit eine Weiterentwicklung des Alten ist.



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