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Joseph Victor von Scheffel



 

Joseph Victor von Scheffel :: Критика

Творчість | Біографія | Критика

Der aus Karlsruhe stammende Joseph Victor von Scheffel (1876 geadelt) ließ sich während seiner Studienzeit in Heidelberg von der Stadt verzaubern und zu diversen literarischen Werken inspirieren. Scheffel war von seinem Vater - gegen seinen Willen - zum Jurastudium veranlasst worden, und scheint sich daher dem fröhlichen Studentenleben teilweise intensiver als seinem Studium gewidmet zu haben. Im "Schwanengesang" (1848) beschreibt Scheffel seine leidenschaftliche Teilnahme am Heidelberger Verbindlungsleben, sein Engagment in der Burschenschaft Frankonia, der er als Gründungsmitglied angehörte, und den Schmerz den er empfand, als er - auf Drängen der Eltern - seine Studentenzeit zum Abschluß bringen mußte. Scheffel schloß sein Studium 1849 mit Promotion ab. Der "Schwanengesang" endet mit den Worten "Gute Nacht Studentenleben! Ich werd' jetzt - Kandidat!", was Scheffels widerwillige Meldung zum Doktorandenexamen anzeigt. Das Gedicht "Alt-Heidelberg du feine" ist Bestandteil von Scheffels Versepos Der Trompeter von Säkkingen (1854), das einen autobiographischen Hintergrund aufweist. So handelt es sich bei dem Trompeter - in dem Scheffel offenbar sich selbst sieht - um einen gescheiterten Jurastudenten, der im Alkohol seinen Trost sucht. Dem Epos zufolge brachte der Trompeter Werner Kirchhoff der Kurfürstin, die zur Mittagszeit auf dem Schloßbalkon weilte, ein schmachtendes Liebeslied dar. Daraufhin wurde er zum Rektor der Universität zitiert. Auf Grund seines unbefugten Ständchens mit Gesang und Trompete, mußte er innerhalb von drei Tagen Heidelberg verlassen. Am vierten Tag verließ er die Kurpfalz und erreichte den Schwarzwald, wo er einem Pfarrherrn begegnete. Im Gespräch mit diesem schwärmte er von seiner Heimat in Form des Gedichts, das als "Alt-Heidelberg du feine" berühmt wurde. In seinem Bekanntheitsgrad übertrifft dieses Gedicht das Gesamtepos bei weitem. Scheffel wurde zu seinem 60. Geburtstag für diese Lobeshymne die Ehrenbürgerschaft der Stadt Heidelberg verliehen. Die von Scheffel geschaffene literarische Figur des Trompeters von Säkkingen ist Teil des Figurenprogramms am Südostturm der Stadthalle (siehe Abbildung oben rechts). Als ikonographisches Merkmal, das den Trompeter als solchen erkennbar werden läßt, findet sich hier die in den mächtigen Rollwerkkragen eingeschobene Trompete. Da Scheffels Versepos autobiographische Züge trägt, sind Ähnlichkeiten zwischen diesem Trompeter-Bildnis und einem Portrait des jungen Scheffel erkennbar. Der Handlung von Scheffels Versepos liegt ferner eine Sage zugrunde, die Scheffel wohl bei seinem Aufenthalt in Säckingen in mündlicher Überlieferung bekannt wurde: demnach begegnete Werner der Tochter des Freiherrn von Schönau, in dessen Dienst er als Trompeter trat. Auf Grund des Standesunterschiedes mißbilligte der Freiherr die sich anbahnende Beziehung zwischen Werner und seiner Tochter. Werner verließ daraufhin enttäuscht das Schloß. 1866 erschien Scheffels Liedersammlung Gaudeamus (kurz für lat.: Gaudeamus igitur, dt.: "Laßt uns uns freuen"), in der der der Dichter sein hedonistisches Weltbild artikuliert. Eine der hier auftretenden literarischen Figuren ist der Rodensteiner. Das Geschlecht der Rodensteiner existierte etwa vom 13. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Deren Stammburg Rodenstein lag inmitten des Odenwaldes, nördlich von Reichelsheim. Einige Sagen ranken sich um diese Ruine und die benachbarte Ruine Schnellerts. Danach soll im Fall eines Krieges ein wildes Heer als lärmender Geisterzug von Schnellerts nach Rodenstein ausziehen und erst im Frieden wieder zurückkehren. (Diese Legende ist u.a. im "Kurpfälzer Sagenborn" überliefert.) Nach Scheffels ironischer Umformung des beliebten Sagenstoffes soll der trinkfreudige Ritter mit seinem Heer zu ewiger Umfahrt verdammt sein. Scheffels Gedicht zufolge bricht der Rodensteiner nachts mit seinem Heer von der Burgruine auf und reitet auf der Suche nach einem letzten Glas Wein rastlos umher. (Das oben zitierte Gedicht steht am Anfang des Rodensteiner-Zyklus in Gaudeamus. Die folgenden Gedichte sind wesentlich derber und müssen hier nicht zitiert werden.) Die in dieser Form von Scheffel geschaffene Figur ist Teil des Figurenprogramms am Südostturm der Stadthalle. Hier findet sich der oben abgebildete Kopf des Rodensteiners. Zu beiden Seiten des Kopfes sieht man Fledermäuse mit ausgebreiteten Flügeln. Neben dem linken Ohr befindet sich ein Geierschädel. Unterhalb des Barts halten zwei Vogelklauen einen Stiefelsporn. Diese Attribute sind folgendermaßen zu interpretieren: Der Sporn verkörpert den eiligen Ritt, die nachtaktiven Fledermäuse deuten die nächtliche Stunde an und der Geierschädel verweist auf die verfallene Burg Rodenstein. Auch Scheffels Perkeo-Gedicht ist Bestandteil der Gedichtsammlung Gaudeamus. Perkeo war ein für seinen großen Durst berühmter Hofnarr von Kurfürst Karl Philipp, der sich für die Wiederherstellung des Großen Fasses auf dem Heidelberger Schloß eingesetzt haben soll. Scheffels Gedicht geht in der Ausmalung der äußerst populären Legende um Perkeo und das Große Faß so weit, daß Perkeo es - gewissermaßen als Lebensleistung - allein ausgetrunken habe. Kurz nach dem Tod Scheffels (1886) wurde ihm auf der Terasse des Schloßgartens ein prächtiges Bronze-Denkmal gesetzt, das 1942 - zu Gunsten von Hitlers Rüstungsvorhaben im Zweiten Weltkrieg - eingeschmolzen wurde (siehe ganz oben rechts). 1976 wurde, anläßlich des 150. Geburtstags Scheffels, 20 Meter neben dem alten Standort des Denkmals ein Gedenkstein errichtet (siehe unten rechts).



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