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Ferdinand Raimund



 

Ferdinand Raimund :: Критика

Творчість | Біографія | Критика

Raimunds acht Dramen, von 1823 bis 1834 entstanden, sind von der Forschung nach verschieden Gesichtspunkten gegliedert worden. Man kann nach Raimunds eigenen Gattungsbezeichnungen seine Stücke in zwei Gruppen einteilen: Die erste Gruppe - Barometermacher, Diamant, Bauer, Alpenkönig, Verschwender - stellt eine organische Weiterentwicklung der Tradition des Wiener Volkstheaters dar. In der zweiten Gruppe - Moisasur, Zauberkrone, Phantasie - zeigt sich eine neue Form des barocken Zauberspiels. Die gefesselte Phantasie ist als Programmstück für die neue Richtung gedacht, die Raimund nicht mehr zur Vollendung führen kann. Er hält beide Richtungen durch die Gattungsbezeichnungen programmatisch auseinander. Für die verschiedenen Quodlibets (Zusammenstellungen beliebter Szenen), in denen Raimund auftritt, hat er einzelne Szenen aus fremden Stücken bearbeitet, für seine Darstellung eingerichtet und zu einer Einheit miteinander verschmolzen. In Raimunds Nachlaß finden sich Einlagen zu Theatermanuskripten, die verschollen sind. Dazu kann man auch die Theatergesänge fremder Stücke zählen, die Raimund als Träger der Hauptrolle singt. Alle aufgefundenen Gedichte (Gelegenheitsgedichte) sind meist als biographische Aussagen gewertet worden. An die Dunkelheit (1825), An die Ungetreue (1825), An Gutenstein (1827), Der Menschenfeind (1828), An Gutenstein (1833) und Das letzte Lied (1836) korrespondieren die Stimmungen des einsamen Ichs mit dem Geschehen der Natur. Der Skeptiker, den die Menschenwelt tausendfähig betrügt, flüchtet zur Natur als dem einzigen Hort des wahren Lebens. Gutenstein stellt für Raimund das Ideal der unvergänglichen Natur im Gegensatz zur zerbrechlichen seelischen Konstitution des Menschen dar. Tatsächliche Realität und dichterischer Traum werden im Bild eins; Naturschönheit und Schönheit des Gemüts entsprechen einander. Raimund vermag Traum und Wirklichkeit nicht miteinander in Einklang zu bringen, auch nicht als Dichter, der die "Liebe seiner Nation" ähnlich wie Schiller als Bildner des Volks erringen will, aber in den Augen der Umwelt "Lokalgröße", Mundartenschriftsteller bleibt. Einflüsse Die Lebensdaten Raimunds markieren einen bedeutenden Zeitraum politischer und geistiger Entwicklung Österreichs. Man versucht einen Ausgleich zwischen der höfisch-feudalen Barockkultur und dem Geist der Aufklärung, der durch den Josephinismus bald bis zum einfachen Volk vordringt. Statt dessen bildet sich aber ein konfliktreiches Nebeneinander, das an der Tradition des Katholizismus festhält. Der Josephinismus schlägt eine soziale Richtung ein, indem er die Glückseligkeit des Menschen als oberstes Ziel des Staates hinstellt. Das Volksstück jener Zeit und seine bevorzugte Darstellung des Gegensatzes arm-reich kann als Spiegel der Entwicklung gelten. Die josephinischen Reformen bringen neue Gesetze, so auch eine Lockerung der 1770 eingeführten Zensur. Mit Beginn der Metternich-Ära wurden die fortschrittlichen Reformen wieder rückgängig gemacht und die Zensur verschärft. Die Kontinentalsperre 1806-1814 beschwor eine Finanzkrise herauf, Teuerungen und Arbeitslosigkeit waren die Folge. Es bildete sich eine Finanzaristokratie, die im krassen Gegensatz zu Kleinbürgertum und Proletariat stand. All diese Einflüsse sind im Wiener Volkstheater spürbar. Ökonomische, soziale und ästhetische Gründe bestimmen gleichermaßen Spielplan und Dramaturgie. Raimunds Versuch, ein neues, alle Schichten ansprechendes Volkstheater zu schaffen, steht in engen Zusammenhang mit dieser Entwicklung. Das Volkstheater entsteht aus dem Volk für das Volk, das Seßhaftwerden der Wandertruppen entspricht dem Bildungs- und Unterhaltungsbedürfnis des Volkes. Mit den neu gegründeten Vorstadttheatern in der Leopoldstadt, an der Wien und in der Josefstadt beginnt eine neue Phase in der Entfaltung der Wiener Volkskomödie. Emanuel Schikaneder leitet 1791 mit der Zauberflöte eine neue Zauberspiel-Renaissance ein, Johann Laroche erfindet den Kasperl, Karl Friedrich Hensler bringt das romantisch-komische Volksmärchen . Im Zauberspiel wird der Mensch durch Zauber und Geister gefügig gemacht, damit er die Ordnung der Dinge erkennt, in die er sich einzuordnen hat. Im "omantisch-komischen Volksmärchen laufen ernst-sentimentale Haupthandlung und komische Nebenhandlung parallel. Die Flucht in das Singspiel mit Verzicht auf Wahrscheinlichkeit und das Wiederaufleben das barocken Zauberspiels um 1790 hatte zwei Gründe: die Einschränkung der Diskussionsfreiheit unter Franz II. und die immer stärker werdende Sehnsucht nach dem Phantastischen, die das bürgerliche Sitten- und Lokalstück nicht stillen konnte. Im Zauberspiel verbindet sich die Glückseligkeitsphilosophie mit der immer noch lebendigen Barocktheatralik. Durch den Prozeß der Verwienerung wird die Parodie zur Karikatur der Sittenschilderung. Der Einfluß des Barocktheaters, der Dichtung der Klassik und der antiken Motive auf das Volkstheater waren so groß, daß im Lauf der Zeit auch das einfache Volk Kenntnis der antiken Mythologie erhielt und die Anspielungen verstand. Josef Alois Gleich (sein Schwiegervater), Karl Meisl und Adolf Bäuerle schrieben mehr als 500 solcher Stücke. Bäuerle schuf die Figur des Staberl, eine Glanzrolle Raimunds, bei der sich Anfänge der Charakterkomik zeigen. Er ist nicht mehr bloß die Haupt- und Nebenhandlung verbindende Figur, sondern schon Hauptperson. Damit wird der Wandel zum parodistischen Zauberspiel eingeleitet, das nach 1818 das sozialkritische Lokalstück ablöst. Es ist eine Mischung aus Sittenstück, Zauber- und Singspiel, lokaler Posse und Parodie, ein Stück, nur der Unterhaltung dienend. Dem gegenüberstehend ist das Besserungsstück, in dem die Menschen nicht dargestellt werden wie sie sind, sondern wie sie sein sollen. Die biedermeierliche Kluft zwischen Ideal und Wirklichkeit am Beispiel arm-reich wird dargestellt. Dem Unheil des Reichtums wird der Segen der Armut gegenübergestellt. Das biedermeierliche Komödienspiel geht am wirklichen Alltag vorbei und verspricht Vergnügen, das keine Kritik aufkommen läßt. Das Theater bietet dem Kleinbürger Ersatz für die im Leben unerfüllten Wünsche. Die mitdichtende und mitspielende Rolle des Publikums erhält dem Volkstheater seine Lebendigkeit, Beweglichkeit, Sinnfälligkeit, Anpassungsfähigkeit und Wirklichkeitsbeziehung. Dies macht der Blick auf die Tradition des Alt-Wiener Volkstheaters deutlich, in der Raimunds Schaffen wurzelt.



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