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Paul Gerhardt



 

Paul Gerhardt :: Критика

Творчість | Біографія | Критика

Gerhardts früheste Lebensjahre lagen im Schatten einer der furchtbarsten innerdeutschen Katastrophen. Er erlebte die Pest und das Leid der Menschen durch den Krieg hautnah mit. Diese Erfahrungen prägten Gerhardt, der ein friedfertiger Mensch war. Das spiegelt sich auch in seinen Gedichten wider, die in ihrer Schlichtheit, Gefühlswärme und Singbarkeit zu Volksliedern geworden sind. Ob er Eigenes schuf oder aus den Psalmen der Bibel schöpfte, ob er die lateinischen Hymnen eines Arnulf von Löwen oder die Gebete Johann Arndts seinen Liedern zu Grunde legte, stets wusste er den bekannten Inhalt poetisch so zu bearbeiten, dass er emotional berührte. Gerhardts Lyrik, die sich einer ebenso bildhaften wie anschaulichen Sprache bedient, behandelt die christliche Kirche, die Tages- und Jahreszeiten, das Ehe- und Familienleben. Mit dem Adventslied „Wie soll ich dich empfangen“ beginnt er das Kirchenjahr, es folgen Weihnachtslieder wie „Fröhlich soll mein Herze springen“ und „Ich steh an deiner Krippe hier“, denen das erschütternde Passionsgedicht „O Haupt voll Blut und Wunden“ gegenübertritt. Das Oster- und Pfingsterlebnis verbindet sich mit der Freude an der erwachenden Natur, mit deren Tieren und Pflanzen sich Gerhardt vertraut fühlte. In „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ zeigt er das sommerlich blühende Land; er schildert Regentage und Sonnenschein, Erdenleid und Erdenglück. Er singt das Lob der Hausfrau; er tritt aber auch zu den Eltern am Grabe ihres Kindes oder lässt das verstorbene Kind zu seinen Eltern sprechen. Bei allen Schicksalsschlägen predigt Gerhardt Zufriedenheit, Geduld und Gottvertrauen, das besonders in seinen Trostgesängen zum Ausdruck kommt, etwa in „Gib dich zufrieden und sei stille“, „Warum sollt ich mich denn grämen“, „Ich bin ein Gast auf Erden“, und in dem Lied „Befiehl du deine Wege“ seinen glaubensstarken Ausdruck bekommt. Auch die Kriegsnot und die Sehnsucht nach Frieden spiegeln sich in Gerhardts Lyrik wider, am Ende des Dreißigjährigen Krieges dichtete er das Danklied „Gott Lob, nun ist erschollen das edle Friede und Freudenwort“. Die heute bekannten Werke Paul Gerhardts, 139 deutsche Liedtexte und Gedichte, sowie 15 lateinische Gedichte, wurden u. a. von Johann Crüger, Johann Georg Ebeling und Johann Sebastian Bach vertont. Gerhardt selbst war ein bescheidener, behutsamer und anspruchsloser Dichter. Gerhardts Lieddichtung will den Leser zu einem Gespräch mit Gott führen und im Menschen Vertrauen wecken in eine kirchliche und persönliche Frömmigkeit. Somit bilden seine Werke den Übergang von der kirchlichen Objektivität zur Subjektivität des persönlichen Gefühlslebens, vom Bekenntnisgesang zum Erbauungslied. Bei Martin Luther ruft die Gemeinde zu Gott, bei Gerhardt spricht der Einzelne. Gerhardts Lieder markieren den Anfang einer neuzeitlichen deutschen Lyrik und weisen in einer neuen Zeit den Weg zur barocken Lieddichtung, die später Johann Wolfgang von Goethe perfektionieren sollte. Obwohl Paul Gerhardt einer geistigen und dichterischen Zeit angehört, die uns fern zu liegen scheint, lebt er heute noch unmittelbar im Bewusstsein seiner Werke fort. Seine Lieder sind tief religiösen Charakters und entsprechen damit ganz der Eigenart seiner religiös orientierten Zeit. Sie sind insofern der typische Ausdruck jener Periode und zielen jedoch zugleich weit darüber hinaus. In Gerhardt zeigt sich die Verkörperung eines selbstständigen natürlichen Denkens und Empfindens, wenngleich er in den Überlieferungen der lutherischen Orthodoxie verwurzelt ist und an ihnen festhält. Ohne weiteres steht ihm das Verdienst zu, die Entwicklung vom Bekenntnislied zum Andachtslied und das zuversichtliche Preis- und Dankgebet gefördert zu haben. Seine Gedichte haben sich zu Volks- und Familienliedern christlichen Glaubens entwickelt. Sie geben Worte zu Lob und Dank und spenden Trost im Leid.



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